Magnet-Resonanz-Tomograf am LKH Graz II erspart 3.250 Patiententransporte
Inbetriebnahme des leistungsstarken Magnet-Resonanzsystems
"Sichtbarer" Qualitätssprung am LKH Graz II
Die leistungsstarke Magnet-Resonanz-Anlage im neuen Zubau Magnet-Resonanz-Süd verbessert die bildgebende Diagnostik am LKH Graz II, Standort Süd, deutlich. In unmittelbarer Nähe zur bestehenden Radiologie im E-Gebäude mit dem Computertomografen wird damit das hauseigene Diagnostikspektrum für die neurologisch/psychiatrische Patientenschaft wesentlich erweitert.
Das aufgestellte Magnet-Resonanz-System gestattet schnelle und nicht strahlenbelastende Untersuchungen für die Patienten und Patientinnen. Bei dem Gerät handelt es sich um einen Hochfeld-Magneten mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla. Die neue Anlage gestattet zudem sehr schnelle Untersuchungen: 50 Bilder pro Sekunde verkürzen die Zeit bis zur Diagnoseerstellung wesentlich.
Großes Augenmerk wurde bei diesem Verbesserungsprojekt auf Nachhaltigkeit und Ökologie gelegt. Dank der nun hauseigenen Diagnostikmöglichkeit können jährlich rund 3.250 Patiententransporte eingespart werden. „Mein Ziel ist es, dass jede Steirerin und jeder Steirer einen gleichwertigen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung erhält. Die neue Magnetresonanz-Anlage leistet dazu am Standort LKH Graz II Süd ihren Beitrag. Weniger Patiententransporte bedeuten weniger Stress für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitspersonal. Zudem wird Zeit gespart und das Klima geschont", so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.
Dank der nun hauseigenen Diagnostikmöglichkeit können jährlich rund 3.250 Patiententransporte eingespart werden. Beim Bau wurde entsprechend der strengen internen KAGes-Richtlinie auf die Minimierung bzw. Vermeidung von klimaschädlichen Baustoffen Wert gelegt. So wurden beispielsweise gänzlich auf den Einsatz von organischen Lösungsmittel/VOC, Weichmachern, teilhalogenierte Fluor-Kohlenwasserstoffen, Bioziden und Schwermetallen sowie PVC, Tropenhölzer und Formaldehyde verzichtet.
Im Erdgeschoss ist das bestehende Patienten- und Besucher-Cafe adaptiert worden, da die Bestandsflächen des Cafes für die Erschließung des MR-Bereiches benötigt wurden.
Ohne Angst in das patientenfreundliche "Wunderding"
Das neue System ist sehr auf die Bedürfnisse und Ängste der Patientenschaft abgestimmt. Eine großzügige Magnetöffnung nimmt die Angst vor den geschlossenen Röhren. Zudem kann der Kopf des Patienten dank des nur 1,60 Meter kurzen Magneten bei Untersuchungen der Lendenwirbelsäule, des Beckens oder der Beine außerhalb des Tunnels bleiben. Der "freischwebende" Patiententisch vereinfacht den Zugang. Das Design, die weichen Farben schaffen eine angenehme Umgebung während der Untersuchung.
Dank des neuen Standorts am Standort Süd fallen nun künftig oftmals beschwerliche Transporte in andere Einrichtungen weg.
MR - ein patientenschonendes Verfahren
Magnetresonanz-Untersuchungen sind für die Patienten nicht strahlenbelastend, schonend und völlig schmerzlos. Ohne ionisierende Röntgenstrahlungen können die innere Organe deutlich dargestellt werden. Die Grundlage für das Verfahren bietet die Tatsache, dass der menschliche Körper zu 90 Prozent aus Wasser besteht. Die Wasserstoffatome reagieren auf das Magnetfeld und beginnen zu rotieren. Diese Bewegung ist messbar und gibt Information über Lage, Dichte und Größe, aber auch die biochemische Zusammensetzung des Körperteils. Aus diesen Daten werden vom Computer Schnittbilder errechnet und in jeder beliebigen Richtung dargestellt.
Zahlen & Fakten
Baubeginn 01.04.2019
Übergabe / Übernahme 18.12.2019
Gesamtkosten MR (Preisbasis 04/2019): Euro 1,99 Mio.
Nutzfläche: 332 m²
Nettogeschossfläche: 570 m²
Bruttogeschossfläche: 631 m²
Bruttorauminhalt: 2.708 m³