HerzMobil Steiermark

HerzMobil Steiermark ist ein umfassendes Versorgungsprogramm, dass Patient*innen mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) Wege und Wartezeiten durch den Einsatz von Telemedizin erspart – bei gleicher Versorgungssicherheit.

Über ein tägliches Telemonitoring von medizinischen Werten und durch schrittweise telemedizinische Anpassungen der medikamentösen Therapie soll das Selbstpflegeverhalten verbessert, die Krankheit stabilisiert und somit die Lebensqualität der Patient*innen verbessert werden.

© Gesundheitsfonds Steiermark

Länderaustausch HerzMobil in der Steiermark

Bereits zum zweiten Mal – diesmal in der Steiermark – trafen sich am 15. Juni 2023 Expert*innen der Bundesländer zum länderübergreifenden Austausch zur integrierten Versorgung von Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz – kurz HerzMobil. Diese telemedizinische Lösung wurde laufend weiterentwickelt, neu ist die Integration in ELGA.

Was ist Herzschwäche/Herzinsuffizienz?

Broschüre mit Klick auf das Bild öffnen | © KAGes

Von Herzschwäche oder Herzinsuffizienz (HI) spricht man, wenn Beschwerden wie Atemnot unter Belastung oder in Ruhe, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit oder Neigung zu Wassereinlagerung (Ödeme) auf eine Fehlfunktion des Herzens zurückgeführt werden können.

Nähere Informationen über die Erkrankung, deren Ursachen, dem Diagnoseweg oder auch dem Umgang mit der Erkrankung erhalten Sie in unserer Broschüre „Besser leben mit Herzinsuffizienz“ – diese können Sie aufrufen und herunterladen, indem Sie auf das Bild rechts klicken.

 

Patienteninformationen

Bei Interesse können Sie sich bei Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt über das HerzMobil-Programm informieren. Wenn das Programm für Sie passt, erhalten Sie auch Informationen über die weitere Vorgehensweise von Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt ihm bzw. von einer speziell ausgebildeten Pflegeperson („Herzinsuffizienz-Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege“, „HI-DGKP“) im Krankenhaus. Ob eine Teilnahme möglich ist, wird nach bestimmten Einschlusskriterien beurteilt – siehe dazu die nachfolgenden Informationen. 

Das umfassende Versorgungsprogramm ist auf drei Monate angelegt. Sollte es für die längerfristige Stabilisierung der Erkrankung notwendig sein, kann auch eine Verlängerung auf sechs Monate beschlossen werden. Danach sind die Patient*innen in der Regel im Umgang mit der Krankheit besser geübt und können Entwicklungen gut selbst einschätzen.

Die Teilnehmer erhalten von einer speziell geschulten „Herzinsuffizienz – DGKP“ eine intensive Schulung über die Erkrankung und das telemedizinische System. Das System besteht aus einer Körperwaage, einem Blutdruck- und Pulsmessgerät und einem speziellen Mobiltelefon. Damit können Patienten selbstständig erhobene Messdaten (Gewicht, Puls, Blutdruck), die aktuelle Befindlichkeit und die Einnahme der relevanten Medikamente einfach und rasch übertragen. Eine Verschlechterung der Erkrankung wird dadurch eher erkannt und durch eine frühzeitige Änderung der Medikation kann möglicherweise ein erneuter Krankenhausaufenthalt verhindert werden.

Die „Herzinsuffizienz – DGKP“ führt innerhalb der ersten Wochen einen Hausbesuch durch, um auch das soziale Umfeld der Teilnehmer in die Betreuung einzubeziehen. Dabei werden nochmals wichtige Themen durchgesprochen und offene Fragen von Seiten der Patient*innen beantwortet. Ein ganz wichtiger Punkt im Versorgungsprogramm HerzMobil Steiermark ist die Kommunikation zwischen Patient*in, Pflegeperson und Arzt/Ärztin, wobei diese sowohl persönlich, telefonisch und auch über das telemedizinische System erfolgen kann. Die ärztliche Netzwerkversorgung nach der Krankenhausentlassung wird von niedergelassenen Fachärzt*innen für Innere Medizin bzw. von Ärzt*innen im Krankenhaus übernommen. Es sind drei Besuche innerhalb von drei Monaten in der Ordination inbegriffen.

 

Grundsätzlich müssen Patient*innen in der Lage sein, das zur Verfügung gestellte Mobiltelefon zu nutzen oder Angehörige haben, die sie dabei unterstützen. Da die Bedienung jedoch sehr einfach gestaltet ist, stellt dieses Thema meistens keine Barriere dar, wie auch die Ergebnisse der Patientenbefragung ergeben haben – siehe Patientenerfahrungen.

Für die Teilnahme werden den Patient*innen ein Blutdruck-/Pulsmessgerät, eine elektronische Personenwaage, ein spezielles Mobiltelefon inklusive Ladekabel und eine persönliche „HerzMobil Steiermark“-Karte zur Verfügung gestellt. Die Einweisung in die Handhabung der Geräte erfolgt durch geschulte Pflegepersonen.

Patient*innen messen täglich Blutdruck und Puls mit dem Blutdruckmessgerät sowie das Körpergewicht mit der elektronischen Personenwaage. Die Erfassung der Vitaldaten erfolgt mit Hilfe des speziellen Mobiltelefons, das nur für diesen Zweck verwendet wird.

Zur Erfassung und Übertragung der Daten müssen Sie die HerzMobil Steiermark-Karte in die Nähe des HerzMobil-Mobiltelefons halten, um die HerzMobil-App zu öffnen. Blutdruck, Puls und Körpergewicht können nun automatisch übertragen werden. Durch einfaches Berühren des Bildschirms am Mobiltelefon werden das tägliche Befinden und die Einnahme der verordneten „Herzmedikamente“ dokumentiert. Damit sind alle Daten erfasst und werden automatisch an die Datenzentrale der KAGes über eine geschützte Internetverbindung übermittelt – die sensiblen Daten werden dabei verschlüsselt übertragen.

Das Betreuungsteam von HerzMobil Steiermark kontrolliert in regelmäßigen Abständen die übermittelten Messwerte der Patient*innen. Dabei wird darauf geachtet, ob diese Messwerte innerhalb der individuellen Grenzwerte liegen, die für jede Patientin/jeden Patienten festgelegt werden. Liegen die Messwerte außerhalb der Grenzwerte, wird das Betreuungsteam automatisch benachrichtigt und kann so darauf reagieren. Wenn nötig, wird die Therapie entsprechend angepasst, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

An dieser Stelle ist jedoch wichtig zu wissen, dass HerzMobil Steiermark kein Notfallsystem darstellt! Sollte sich der Gesundheitszustand akut verschlechtern, muss die Notaufnahme eines Krankenhauses aufgesucht werden!

Derzeit ist die Versorgung im Programm für alle Patient*innen mit Versicherung in Österreich kostenlos. HerzMobil Steiermark wird vom Gesundheitsfonds Steiermark und der Sozialversicherung finanziert.

Kontakt

Für weitere Fragen zum Projekt steht Ihnen zur Verfügung: 

Frau Bernadette Taucher, BSc., MSc.
Telefon: +43 (316) 340-5562
Mail: bernadette.taucher@kages.at 

Patientenerfahrungen

89,1 %
sehen Verbesserung der Gesundheit & der Lebensqualität
95,2 %
sind zufrieden und würden Programm weiterempfehlen
95,3 %
beurteilen Einschulung, Betreuung & Information als sehr gut
94,7 %
konnten Smartphone & Geräte gut bedienen

„Danke für die Schaffung von HerzMobil. Durch wirklich einfache Selbstkontrolle und Handhabung der diversen Geräte, aber auch durch die ausführlichen Gespräche ist für jeden Teilnehmer eine positive Sicherheit bzgl. des Zustandes gegeben.“

Friedrich Kirchner, HerzMobil Steiermark Patient im Jahr 2019

„Ich war mit der Nachbetreuung sehr zufrieden. Es wurde immer nachgefragt, wie es mir geht, besonders wenn Blutdruck oder Gewicht sich verändert haben.“

Helmut Kriz, HerzMobil Steiermark Patient im Jahr 2019

„Mit Information, Betreuung und Umsorge war und bin ich sehr zufrieden und dankbar.“

Franz Higatzberger, HerzMobil Steiermark Patient im Jahr 2019

Downloads und Links